Bedeutung und Geschichte der Eiche
Die Eiche, botanisch Quercus genannt, gehört zu den bedeutendsten Baumarten der gemäßigten Klimazonen. Weltweit gibt es über 600 Arten. In Deutschland sind die Stiel- und die Traubeneiche am bekanntesten. Die Eiche war eine der ersten Bäume die sich nach der Kältezeit in Europa ausbreitete.
Sie galt lange als Symbol für die Ewigkeit, weil sie viele Menschengenerationen überlebt. Eichen können mehrere hundert Jahre, in Einzelfällen sogar bis zu 2000 Jahre alt werden. Das Holz der Eiche wurde in der Vergangenheit unter anderem zum Hausbau genutzt, da es witterungsbeständig und langlebig ist. Zudem lieferte die Eiche mit ihren nährstoffreichen Eicheln Nahrung für Tier und Mensch. Daher wundert es nicht, dass sie in vielen früheren Kulturen als heiliger Baum verehrt wurde.
Nach einer Überlieferung der Germanen wurde der erste Mensch aus einer Eiche geboren!
Die Germanen unterhielten heilige Eichenhaine, die nicht von Unbefugten betreten werden durften. Das Fällen von Bäumen war in diesen streng verboten und wurde sogar mit der Todesstrafe geahndet. Es gab auch Eichenheiligtümer wie beispielsweise die Donar Eiche die in die Geschichte einging, weil sie von Bonifatius im Zuge der christlichen Missionierung gefällt wurde.
Die Eiche ein Kraftbaum
Aus energetischer Sicht ist die Eiche der Baum, wenn es um Kraft, Standfestigkeit, und Erdung geht. Wenn du dich also schwach, flattrig, unentschlossen, labil oder nervös fühlst, so kannst du dich bei einer Eiche wunderbar erden und mit neuer Kraft aufladen. Die Eiche gibt uns ihre Kraft bereitwillig, ganz einfach weil sie im Überfluss davon hat. Natürlich haben alle Bäume viel Kraft, denn das liegt in ihrer Natur. Doch die Eiche hat davon noch mehr und dazu eine besondere Qualität. Eben diese bestimmte Art von Festigkeit und Zähigkeit, die man auch in ihrem Holz vorfindet. Eichenholz ist robust und hält „ewig“. So wie die Eiche selbst.
Auch im Jenischpark in Hamburg kann man einige sehr alte Eichen finden. In diesem Park gibt es auffällig viele Eichen. Viele von ihnen sind mehrere hundert Jahre alt.
Die Eiche trotzt Wind und Wetter und selbst dem Blitz, von dem sie öfter als andere Bäume geküsst wird, hält sie stand. Ihre langen Pfahlwurzeln suchen in der Tiefe nach Wasser, sie liebt es auf Wasseradern oder Kreuzungspunkten zu stehen. Das erklärt warum sie so anziehend für die Blitze ist. Bei unseren Vorfahren wurde sie unter anderem wegen dieser besonderen Eigenschaft mit den höchsten Göttern verbunden. Die Eichen waren in vielen alten Religionen Kultstätten, in denen die jeweiligen Götter verehrt wurden. Thor und Donar bei den Germanen, Taranis bei den Kelten, Jupiter bei den Römern und Zeus bei den Griechen.
Doch die Eiche hat noch eine weitere Besonderheit, die weniger bekannt ist, weil sie vermutlich im Zuge der Christianisierung verloren ging. Als die sogenannten heidnischen Völker mit Gewalt zum neuen Glauben „bekehrt“ wurden, wurden ihre Baumheiligtümer gefällt und das Wissen über die Naturkräfte ging den Menschen verloren. Die Verehrung von Bäumen wurde verteufelt und die Verbundenheit zwischen Menschen und Natur mit Gewalt zerstört. Seitdem tun wir Menschen uns schwerer damit, mehr in den Bäumen wahrzunehmen, als unsere körperlichen Sinne uns zeigen und unser Verstand zulässt.
Doch die Eiche hat den Zugang zum alten Wissen über viele Generationen behütet und tut das immer noch.
Die Eiche als Torhüterin
Ich entdeckte diese Besonderheit der Eiche eher zufällig. An einem kühlen Frühlingstag im März hatte ich "meine" vertrauten Eichen im Jenischpark aufgesucht. An meiner Idee im Sommer wieder Baumworkshops anzubieten, nagten innere Zweifel und ich zögerte sie umzusetzen. Da lag es nahe die Bäume selbst zu befragen. Meine Lieblingseichen empfangen mich, noch winterkarg und ohne Laub.
Ich lehne mich an den Stamm der ersten, um mich zu erden und Kraft zu tanken. Denn wie oben beschrieben eignet sich die Eiche besonders gut dafür. Mit ihren Wurzeln gründet sie tief in die Erde. Ich lasse mich hineingleiten in ihre Energie und genieße es, den Halt und die Kraft des starken Baumes zu fühlen. Entspannung breitet sich in mir aus und ich kann tiefer sinken. Im Geiste formuliere ich mein Anliegen und lausche den Antworten. Es öffnet sich ein "Tor" und plötzlich bin ich schon da: mitten in den unterirdischen Reichen der Natur! Im Nachhinein, erinnert mich das an Alice im Wunderland die durch den Kaninchenbau nach unten gefallen ist, in eine ganz andere Welt. Obwohl ich natürlich nicht physisch in ein tiefes Loch gefallen bin, wie das im Film zu sehen ist, so befand ich mich doch genau wie sie unvorhersehbar und in kürzester Zeit in einer völlig anderen Welt, mit ihren ganz anderen Gesetzen. Diese Welt ist auch unter dem Namen Anderswelt bekannt! Hier können uns weise Wesen begegnen, die unsere Fragen beantworten, oder auch magische Tiere. Die Natur selbst kann zu uns sprechen.
Hier ist alles aufbewahrt was je war und auch so manches was erst geboren wird.
Nicht dass ich noch nie dort gewesen wäre, doch hier in diesem Moment habe ich damit nicht gerechnet. Ich bin beeindruckt von der besonderen Energie die dort unter den Eichen ist. Es ist, obwohl tief unter der Erde, ganz weit und fühlt sich leicht an. Es taucht eine alte, weise Frau auf. Durch ihre Augen kann ich das wundersame Naturreich unterhalb der Erde noch lebendiger erkennen. Es erstreckt sich unterhalb des gesamten Parkareals und fühlt sich unendlich weit und geräumig an.
Die weise alte Frau verströmt eine Klarheit, in der kein Zweifel Platz hat.
Mein Zögern und meine Bedenken in Bezug auf die Neuauflage meiner Baumseminare wischt sie entschieden zur Seite, sie sagt: "Jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür". Dass 2024 für mich das Jahr der Öffnung sei, dass sich für mich jetzt neue Türen öffnen und ich diese günstige Zeit nicht verstreichen lassen soll. Dass es Wichtiges zu erinnern gibt, was sich dort im Jensichpark bei den Bäumen finden kann. Sie gibt mir ein paar Anweisungen mit, um mich auch von zuhause aus mit mehr Leichtigkeit mit den Eichen verbinden zu können.
Als ich kurze Zeit später wieder in der Alltagsrealität auftauche, habe ich das Gefühl weit weg gewesen zu sein. Ich bin tief berührt und wie neu beseelt.
Diese Begegnung fand in einer anderen Wirklichkeit statt, die auf den ersten Blick so wenig mit unserem Alltag zu tun zu haben scheint. Doch genau diese unsichtbare Parallelwelt stellt sich für mich immer wieder als sehr wirksam heraus. Denn letztlich verdanke ich der "Eichenfrau" des Jenischpark meinen geglückten Neustart mit den Baumseminaren!
Die Eiche ist also auch eine Schwellenhüterin. Sie kann uns Zugang gewähren zur Unterwelt oder Anderswelt, wie auch immer, du es auch nennen magst. Zugang zu jenen Welten, die uns im Alltag meist nicht bewusst sind. Diese müssen nicht unbedingt unterirdisch sein. Vielmehr sind sie gleichzeitig und überall. Weil unser derzeitiges Alltagsbewusstsein jedoch sehr auf die mentale Ebene fokussiert ist und wir konditioniert sind auf ein sehr begrenztes Wahrnehmungsspektrum, können wir diese Multidimensionalität, von der wir Menschen ein Teil sind, meist nicht wahrnehmen. Wir brauchen also eine leichte Verschiebung in unserem Bewusstsein. Dadurch kommen wir in einen anderen Modus und können anders wahrnehmen als "normal". Für diese Öffnung in unserem Bewusstsein brauchen wir vor allem Entspannung. Die Natur und die Bäume können uns, wenn wir uns auf sie einlassen, dabei helfen in diesen Modus zu gelangen.
Die Eiche als Ratgeberin und Initiatorin
Bei der Eichenfrau kannst du dir Rat holen. Du kannst sie in allen Lebenslagen fragen und dich für ihre Antworten öffnen. Sie ist nicht zimperlich und sagt dir ganz klar worum es geht. Und sie gibt dir die Kraft für die Umsetzung gratis dazu. Wenn dich der Mut verlässt oder das Zaudern dich befällt, kehr zurück zu ihr und lass dich erneut von ihrer Kraft und Entschlossenheit berühren.
Die Eiche hat auch etwas von einer Prüferin, sie möchte wissen ob du wirklich bereit bist. Zunächst einmal lässt sie dich gar nicht rein in die "unteren" Welten, wenn du nicht bereit dafür bist. Das ist auch ein Schutz, denn wenn du die Anderswelt betrittst, brauchst du zum einen eine gute Bodenhaftung (Erdung) und zum anderen auch den Mut einen Schritt weiter zu gehen als bisher. Denn es geht immer eine Initiation damit einher. Auch wenn es vielleicht nur ein paar Minuten sind die wir dort verbringen, diese Minuten können es in sich haben, denn in der Anderswelt ticken die Uhren anders.
Und wir werden wahrscheinlich mit Themen konfrontiert, die wir verdrängt haben, die wir vor uns selber versteckt haben. Denn so schön mein Erlebnis im Reich der Eichen sich zunächst auch anfühlte, so löste es in den folgenden Tagen eine tiefes Unbehagen in mir aus. Ich bemerkte innere Widerstände, die ich davor nicht wahrgenommen habe. Mit der Eichenkraft fand ich den Mut mir anzuschauen was sich dahinter verbarg.
Wenn altes Wissen in uns wachgeküsst wird und Erinnerungen zurück kehren, dann kommt auch das in uns hoch, was wir in dem Zusammenhang bisher abgespalten haben. Die Eichenkraft hilft uns hierbei, sie holt Verdrängtes ins Bewusstsein. Das ist wichtig, weil mit jedem Schritt den wir im Außen ins Neue gehen, brauchen wir die entprechenden Ressourcen im Inneren. Wir brauchen die Bereitschaft uns auch im Inneren zu erweitern. Das bedeutet die Anteile die mit dem Verdrängten in die Verbannung geschickt wurden, wieder zu entdecken. Die einst abgespaltenen Anteile wieder zu zulassen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sie ins heutige Leben zu holen. Das fühlt sich zunächst meist unangenehm an, weil wir ja gute Gründe hatten in früheren Zeiten, diese Anteile zu verstecken und die Erlebnisse die dazu führten zu verdrängen. Es waren traumatisierende Erlebnisse und sie liegen oft sehr weit zurück, möglicherweise in anderen Leben. Und das ist der Grund warum wir hier Unterstützung von außen brauchen, ob von anderen Menschen oder auch von Baumwesen. Vielleicht auch von mehreren Instanzen gleichzeitig, damit die Integration auf allen Ebenen sttatfinden kann.
Die Eiche hat in meinem, oben beschriebenen Fall den "Startschuss" gegeben. Die Bereitschaft war in mir schon da, doch ich brauchte zusätzlich sowas wie eine Intialzündung. Mein Erlebnis bei und mit der Eiche war eine Initiation, auch wenn ich das erst im Nachhinein sehen konnte. Die Eiche hat mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Sie hat mir die Kraft gegeben und die Räume wieder eröffnet, die ich eine Weile vermieden hatte. Ich hatte diese Räume nicht wirklich vergessen, doch die Bereitschaft, mein damit verbundenes Wissen hinaus in die Welt zu tragen, war für einige Zeit, wie von meiner eigenen inneren Bildfläche unmerklich verschwunden. Nun kehrte es mit der Unterstützung der Eiche zurück und damit auch der Mut mich dieser Aufgabe zu stellen. Und so startete ich im Mai 2024 neu mit den Naturseminaren und diesen Blogartikeln zu den Bäumen.
Falls du nun auch Lust bekommen hast, dir selbst über die Kraft der Eichen oder anderer Bäume, neu zu begegnen, komme zu meinen Workshops: "die Kraft der Bäume" im Jenischpark oder zu den Winterspaziergängen.
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