Vielfältige Erlebnisse mit Bäumen haben mir gezeigt wie nah sie uns Menschen sind und wie direkt ihre Kommunikation sein kann. Mein bisher eindrucksvollstes Erlebnis mit Bäumen, war gleichzeitig auch das dramatischste und hat dennoch ein Happy end.
Es liegt weit zurück in den 90igern, lange bevor ich mit Naturseminaren unterwegs war. Es war schon später Abend und es stürmte sehr, wie das eben oft so stürmt in Hamburg 😉
Mein damaliger Partner kam vom Rauchen auf dem Balkon wieder rein in die Wohnung und meinte: „Da draußen fällen die ein Baum.“ Bei mir schrillten sofort die Alarmglocken, denn da draußen im Hinterhof standen meine Lieblingsbäume, die Birken. Sie bezauberten mich jedes Frühjahr aufs Neue mit ihrem ersten Grün und im Sommer lauschte ich so gerne ihrem Blätterrauschen. Im Herbst wandelten sie ihr Kleid in ein goldgelbes Leuchten und selbst im trüben Winter standen sie grazil wie Tänzerinnen in ihrem weißen Kleid und hoben anmutig ihre Armäste dem Himmel entgegen…
Als ich rausschaute sah ich zu meinem Entsetzen, dass die Größte der beiden Birken schon fast weg war, nur noch ein halber, kahler Stamm ragte in die Dunkelheit. An der anderen waren sie noch mit der Motorsäge zugange. Ich schrie hinaus in die Sturmnacht, dass sie aufhören sollen! Doch natürlich konnte oder wollte mich niemand von den Baumfällern hören. Mir war klar, dass dies eine Nacht und Nebel Aktion war und keineswegs eine genehmigte Fällung*. Damals wusste ich noch nicht, dass man in solchen Fällen die Polizei rufen kann. Am nächsten Tag rief ich sofort beim Baumschutz an, damals gab es noch so eine Instanz bei der Hamburger Behörde. Es wurde geprüft und tatsächlich fehlte jegliche Genehmigung. Meine Lieblingsbirke jedoch, die Größere der beiden, sie war schon gestorben. Doch immerhin wurde die kleinere Birke verschont, einige ihrer großen Äste waren zwar der Säge schon zum Opfer gefallen, doch sie durfte nicht weiter gefällt werden. Für Bäume einer bestimmten Größe und Stammumfangs braucht es eine Genehmigung und einen triftigen Grund um sie zu fällen, zumindest ist das in Hamburg so. Dazu gibt es ein Baumschutzgesetz. Weil beides in diesem Fall nicht vorhanden war, durfte sie weiter leben. Sie steht immer noch dort und ist inzwischen so groß wie vormals ihre ältere Schwester. Heute noch freue ich mich an ihrem schönen Grün und ihrem Blätterrauschen im Wind. Für mich eine der schönsten Melodien auf Erden.
Über meine Lieblingsbirke die schon gefällt war, habe ich lange getrauert. Jedes Mal, wenn ich hinausschaute war dort, wo vorher 2 kräftige, schön gewachsene Birke standen, sah ich dort nur noch eine. Und auch diese Eine sah verletzt aus mit ihren stümperhaft, gestutzten Ästen. Mein Herz schmerzte bei diesem Anblick. Es tat mir so tief im Inneren weh, den Verlust der Baumfreundin, die Gewalt die ihr und ihrer Schwester angetan wurde und mein Blick aus dem Fenster der mich ständig daran erinnerte. Ich war untröstlich.
Eines Morgens als ich wieder hinausschaute und meine Trauer fühlte, merkte ich, dass etwas anders war, als sonst. Ich schaute wie immer mit schwerem Herzen dorthin wo meine Lieblingsbirke gestanden hatte, doch an diesem Morgen war etwas anders. Ich konnte es zunächst gar nicht einordnen, doch dann plötzlich wurde mir bewusst was anders war: ich konnte die Kraft „meiner verstorbenen“ Birke wieder wahrnehmen. Sie war wie zurück gekehrt. Sie die gar nicht mehr dort stand, war doch nun wieder spürbar da. Nicht in ihrer früheren materiell-sichtbaren Form, doch ihre Energie, war so deutlich fühlbar für mich. Ich war sehr überrascht und berührt. Und während dem ich da noch stand und mich wunderte über diese Wandlung, kam diese Energie zu mir. Sie strömte mir entgegen und ergoss sich quasi in mich hinein. Es war wie eine Verschmelzung mit dem Baum, seine gesamte Energie erfüllte meinen Körper. War es die Kraft der gefällten Birke, ihr Energiekörper oder der Baumgeist? damals habe ich mir diese Frag noch nicht gestellt und ich weiß es bis heute nicht. Auf jeden Fall fühlte ich eine tiefe Erfüllung und großen Trost. Es war als wollte der Baum mir sagen, „hey ich bin nicht weg auch wenn du mich nicht mehr siehst, hier bin ich und ich schenke mich dir jetzt ganz". Ein großes Glücksgefühl durchströmte mich und eine überbordende Dankbarkeit.Tage oder Wochen begleitete mich dieses innige Gefühl der Verbundenheit mit einem Baum. Und selbst heute, fast 30 Jahre später, bin ich tief berührt wenn ich daran zurück denke.
Ein besonderes Erlebnis mit einem Lieblingsbaum, wie ich es in der Form nie wieder erlebt habe. Ich bin sicher, dass diese Birke in mir weiter lebt. Sie ist es vermutlich, die mich immer wieder motiviert mich einzusetzen für die Bäume und Sprachrohr zu sein für ihre Botschaften.
Möchtest du den Bäumen auch näher kommen, ihre Kraft bewusst wahrnehmen und ihre Botschaften verstehen lernen. Dann mach mit bei Die Kraft der Bäume.
Am 17. August gibt es eine neue Gelegenheit die Kraft der Bäume bewusst wahrzunehmen. In diesem Workshop entschleunigen wir und schwingen uns tief ein auf die Natur und ihre Bäume. Schwerpunkt ist diesmal den eigenen Kraftbaum zu finden. Im Inneren wie im Äußeren lernst du deinen aktuellen Kraft- und Lieblingsbaum kennen. Du erfährst wie du dich einem Baum annäherst um mit ihm in einen innigen Kontakt zu kommen und seinen Botschaften zu lauschen. Du bekommst Anregungen für deinen Alltag und wie du auch zuhause mit (d)einem Baum in einen stärkenden, kontinuierlichen Kontakt kommst.
Weitere Infos zum Workshop gibt es hier
Für die Anmeldung, schreib mir gerne eine E-Mail oder melde dich direkt hier an
Ich freu mich wenn du dabei bist, und /oder diese Botschaft mit anderen Interessierten teilst.
*In Hamburg gibt es ein Baumschutzgesetz. Vielleicht an deinem Wohnort auch. Falls du mal Zeugin, einer Fällung wirst und das Gefühl hast, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht, sei mutig und frag nach ob eine Genehmigung vorliegt. Du kannst vielleicht Baumleben retten😊
Marianne (Donnerstag, 08 August 2024 22:12)
Sehr berührend. Merci ���