Unter Selbstliebe
verstehe ich die bedingungslose Annahme unserer selbst,
so wie wir jetzt sind, mit allen Aspekten,
auch den unschönen, nicht so beliebten.
Denn auch wenn es paradox klingt:
indem wir uns in unserer Unvollkommenheit lieben,
erblühen wir erst zu der besten Version unserer Selbst.
Wie auch du deine Selbstliebe wachsen lassen kannst, erfährst du in diesem Blogartikel...
Was ist hier gemeint mit Selbstliebe?
Meine Definition von Selbstliebe ist die bedingungslose Annahme meiner selbst, so wie ich jetzt bin, mit allen Aspekten meiner selbst. Auch mit den Eigenschaften oder Erscheinungen meiner selbst, die ich nicht so gut finde, die ich eigentlich gerne anders hätte, mich dennoch zu lieben und zwar jetzt und hier. Es geht also nicht um Selbstoptimierung oder besser werden. Es geht darum in diesem Moment zu mir zu stehen und nicht erst dann, oder nur dann, wenn ich einem perfekten Bild von mir entspreche oder wenn andere mich bestätigen oder ich auf andere Art erfolgreich bin. Selbstliebe ist dann kraftvoll und hochwirksam, wenn ich sie von Bedingungen freistelle. Wenn ich mich mitsamt meiner Unzulänglichkeiten und sogenannten Schattenseiten liebe, dann öffnet sich überhaupt erst ein Raum in dem ich wachsen kann. Ein Raum indem ich mich sicher genug fühle mich zu öffnen für eine Veränderung. Denn was wir oft vergessen: Jede Veränderung verunsichert erstmal, auch wenn sie eine Verbesserung darstellt. Selbstliebe kann uns diesen inneren Halt, diese Sicherheit geben, die wir für jede Veränderung, auch für die zum Besseren hin, brauchen.
Selbstliebe ist zuerst eine Entscheidung in unserem Kopf und dann geht es natürlich auch um die Umsetzung im Alltag. Es gelingt meistens nicht auf Anhieb sondern bedarf stetem üben und auch sich immer wieder neu zu entscheiden für die Liebe zu uns selbst. Denn wir neigen dazu in unsere alten Gewohnheiten zurück zu fallen. Wir haben es nicht gelernt uns selbst zu lieben, im Gegenteil es wurde uns eher abtrainiert. Daher bedarf es auch Zeit und Raum herauszufinden was wirklich liebevoll für uns selbst ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass auch nach vielen Jahren der Übung, es immer noch Momente gibt, in denen die Selbstliebe mir entfällt und ich auf irgendeine Art, meist ohne es sofort zu merken, lieblos zu mir bin. Es ist dies kein Grund zum Aufgeben oder sich fertig machen. Es liegt in der Natur der Sache, dass es eher ein lebenslanger Prozess ist, als ein Ziel das für immer erreicht werden kann. Und doch ist es so, dass mein Leben freudvoller, schöner und erfüllter ist, sobald ich mich (wieder) dafür entscheide mich selbst zu lieben. Es ist also nicht ein Ideal was in ferner Zukunft liegt, sondern schon im Moment der Entscheidung erfolgt die sofortige innere Veränderung. Und diese spiegelt sich dann auch im Außen. Die Entscheidung sich selbst zu lieben kann und darf also immer wieder neu getroffen werden. Und das Üben der Umsetzung im Alltag begleitet uns womöglich ein Leben lang ;-).
Was Selbstliebe nicht ist
Oft genug wird Selbstliebe mit Egoismus oder Egozentrik verwechselt. Das ist jedoch etwas völlig anderes. Egozentriker leiden an einem erheblichen Mangel an Selbstwert und somit auch an Selbstliebe. Sie versuchen unbewusst diesen Mangel zu kompensieren und das tun sie in dem sie nur sich selbst (bzw. einen Teil ihrer selbst) hervorheben und in den Mittelpunkt stellen, um auf diese Art Aufmerksamkeit zu bekommen.
Es kann auch sein, dass Angst der Antrieb ist, für sogenannte egoistische Menschen, zum Beispiel die Angst vor Mangel, die Angst vor Ablehnung usw. Auch das zeigt wiederum, dass hier die Selbstliebe fehlt und nicht etwa zu viel davon da wäre.
In einem gewissen Maße kennen wir alle solche Kompensationsstrategien, weil wir eben den generellen Liebesmangel * unter dem wir (unbewusst) leiden, kompensieren möchten.
Gibt es die „Gefahr“ von zu viel Selbstliebe?
Zuviel Selbstliebe kann es in meinen Augen nicht geben. Wenn es echte Selbstliebe ist, dann gibt es davon nie zu viel.
Denn, je mehr wir davon leben, desto mehr wird davon in unsere Umgebung und zu anderen Menschen fließen, und alle werden dadurch glücklicher. Liebe kann man ja gar nicht festhalten und für sich
horten. Liebe strahlt aus und fließt über, sie ist also"ansteckend". Wenn du dich selbst liebst, kannst du auch auf andere mit Augen der Liebe schauen. Dadurch fühlen sich die Menschen die du
triffst gesehen und verstanden und vielleicht kannst du sie sogar inspirieren, einfach durch dein in -Liebe-sein.
Die Bedeutung von Selbstliebe im Rahmen von Transformation und Heilung
Warum ist Selbstliebe überhaupt so wichtig für Transformation, ein erfülltes Leben und für Heilung?
- Weil Liebe eine starke, wenn nicht die stärkste „Medizin“ überhaupt ist.
- Weil es ohne Selbstliebe nahezu unmöglich ist, ehrlich mit sich selbst zu sein. Das heißt Erkenntnisse kommen uns eher ins Bewusstsein, wenn wir wohlwollend auf uns selbst schauen.
- Weil der Körper und unser gesamtes System, also auch unsere Energiekörper, Liebe brauchen um zu wachsen, sich entwickeln und heilen zu können.
- Weil unsere Seele und unser Göttliches aus Liebe bestehen und wir diese Verbindung nur soweit zulassen können, wie wir auch die Liebe zu uns selbst annehmen können.
- Weil du nur so viel Liebe von anderen annehmen kannst wie du auch dich selbst liebst.
- Weil du Liebe nur dann im Außen sehen/fühlen kannst, wenn du sie auch in deinem Inneren wahrnimmst.
- Weil diese Welt Liebe braucht und wir nur das geben können, was wir selber haben.
- Weil die Menschen, Tiere und Pflanzen, ja sogar die Dinge um dich herum aufblühen und dir die Liebe die du ausstrahlst zurück spiegeln. Und plötzlich bist du nicht nur erfüllt von Liebe, sondern auch davon umgeben :-)
Wie kannst du denn nun (mehr) Selbstliebe entwickeln?
Wenn du diesen Blog liest gehörst du vermutlich zu den Menschen, denen Selbstliebe nicht ganz fremd ist. Vielleicht hörst du jedoch auch zum ersten Mal auf diese Art davon. Wie auch immer, letztlich ist es nie zu spät einen ersten Schritt in Richtung Selbstliebe zu tun. Doch auch wenn du schon länger Selbstliebe praktizierst, kann die Erinnerung daran, dich ermutigen noch tiefer und bedingungsloser zu lieben.
Es gibt viele Möglichkeiten deine Selbstliebe zu entwickeln und zu kultivieren.
Hier möchte ich dir eine Liste von Eigenschaften vorstellen, die dir dabei helfen die Liebe zu dir selbst wachsen zu lassen. Stell dir vor die Selbstliebe ist eine Pflanze. Die Entscheidung, dass du dich ab jetzt selber liebst ist wie ein Same den du in die Erde legst. Die folgenden Eigenschaften sind wie die Nahrung, also der Dünger den du nun immer wieder dazu gibst. Das Universum wird dich unterstützen indem es deine "Selbstliebe-Pflanze" mit Regen und Sonne verwöhnt 😊.
Akzeptanz
eine annehmende, wohlwollende Haltung dir selber gegenüber, ist das A &O für das Wachstum deiner Selbstliebe. Es ist wie der nährende Boden in den du den Samen hineinlegst.
Verständnis dir selber gegenüber.
Verständnisvoll zu sein auch wenn du dein Verhalten, oder deine Leistung in einer bestimmten Situation nicht so gut findest. Oder auch dann, wenn du dich mal vergessen hast und wieder kritisch und lieblos zu dir warst. Auch wenn du die (meist noch) unbewussten Gründe die dich dazu bewogen haben so zu tun wie du getan hast, noch nicht kennst, gibt es diese bestimmt und sie haben einen Sinn.
Vertrauen
Das schließt sich dem vorherigen Punkt an. Vielleicht kennst du es auch dass, beim aufmerksamen Hinhören, du merkst dass es mehrere, sich widersprechende Stimmen in deinem Kopf gibt. Oder du handelst anders als es du dir es gewümscht hättest und bereust dein Tun. Hier ist es hilfreich in dich selbst und in den Prozess deiner Entwicklung zu vertrauen. Je wohlgesonnener du dir selber gegenüber sein kannst, desto eher kann sich dein Unbewusstes dir offenbaren und du lernst deine tieferen Beweggründe kennen und verstehen.
Beharrlichkeit Immer wieder neu anfangen, auch wenn du merkst du hast es mal wieder vergessen und bist wieder auf den alten Pfaden der Selbstkritik und im Krieg mit dir selber gelandet. Hier hast du die Möglichkeit, dich immer wieder neu zu entscheiden, dich zu lieben, anstatt dich fertig zu machen. Mit Beharrlichkeit weiter üben wird dazu führen, dass sich dein Denken über dich selbst und deine Haltung gegenüber dir selbst verändern.
Geduld
Neue Gewohnheiten einzuführen braucht auch Geduld. Es ist wichtig dir zuzugestehen, dass es dir möglicherweise nicht sofort und für immer gelingt, dich andauernd selbst zu lieben. Wahrscheinlich braucht es etwas Zeit die Selbstliebe in dir zu etablieren. So kann es gut sein, dass du dich immer mal wieder in Situationen wieder findest, in denen du „scheiterst“ und in alte nicht so liebevolle Muster verfällst. Hier ist es wichtig dir selber genügend Geduld entgegenzubringen. Immerhin hast du Jahrzehnte, wenn nicht länger etwas anderes gelernt als dich selbst zu lieben. Jede Umstrukturierung braucht auch Zeit und fleißiges Üben bis im Gehirn neue Bahnen entstehen, auf die du auch in herausfordernden Situationen zurückgreifen kannst.
Mit Augen der Liebe auf dich schauen
Stelle dir vor, du bist dir selber eine liebevolle Mutter und schaust mit Augen der Liebe auf dich. Wenn dir das nicht gut gelingt schau dir einmal Fotos von dir als Baby an und spüre was in dir passiert. Würdest du diesem kleinen Wesen böse sein, weil es noch nicht laufen kann? Und würdest du ein Einjähriges was gerade laufen lernt bestrafen, weil es hinfällt? Vermutlich lautet hier deine Antwort "Nein".
Das tust du jedoch unbewusst mit dir selbst, wenn du dem inneren Kritiker glaubst und dich fertig machst für Fehler oder „ungünstiges“ Verhalten. Wenn etwas schief gegangen ist, dann nimm dich selbst innerlich in den Arm, so wie eine liebevolle Mutter auch ihr Kind in den Arm nimmt und im Trost gibt, wenn es hinfällt.
Wenn du mit dem Bild einer liebevollen Mutter nichts anfangen kannst, verbinde dich mit der Liebe die immer gegenwärtig ist.
Mehr dazu hier: Die Entdeckung des Liebesfeldes
Wenn du Unterstützung brauchst
Wenn du nicht alleine weiterkommst mit der Selbstliebe, und deine Pflanze (um beim Bild von eben zu bleiben) mehr Wärme oder mehr Wasser braucht als die Jahreszeit hergibt, dann kann es daran liegen, dass es in dir Blockaden und Muster gibt, die dich daran hindern Liebe zuzulassen. In einer Einzelsitzung zeige ich dir gerne, wie du dich öffnen kannst um die Sonne und den lebenspendenden Regen wieder in deinen Lebensgarten zu lassen. Ich begleite dich dabei den verhindernden Muster auf die Spur zu kommen und sie gemeinsam mit dir aufzulösen. Möchtest du mehr über meine Einzelcoachings wissen, buche hier gerne ein kostenloses Vorgespräch.
*Auch wenn es diesen Liebesmangel nicht wirklich gibt, erzeugen wir durch unsere Muster genau dieses Gefühl und das fühlt sich dann sehr real an. Es nützt uns deswegen zunächst nichts zu wissen, dass es genug Liebe gibt, wenn wir nicht wissen wie wir sie in uns fühlen und wahrnehmen können.
Möchtest du eine kleine Kostprobe von bedingungsloser Liebe?
Dann empfehle ich dir meine kurze, kostenlose Meditation zu deinem Göttlichen Selbst. Hier kannst du die Kraft, Liebe und Geborgenheit die von deinem Göttlichen ausgehen spüren. Diese kleine Meditation erinnert dich an deine Größe und dein Sein. Sie unterstützt dich darin dich selbst bedingungslos zu lieben, ganz unabhängig davon welche Herausforderungen dir im Außen begegnen.
Vorschau nächster Blogartikel
Selbstliebe Teil 2
Die Widersacher der Selbstliebe
Im nächsten Blogartikel werde ich auf die Gegenkräfte der Selbstliebe eingehen
und wie du sie nutzen kannst um deine Selbstheilung und Selbstliebe zu vertiefen.
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Marianne (Donnerstag, 03 November 2022 21:35)
Liebe Marie-Paule,
Herzlichen Dank für diese hilfreiche Inspiration und Erinnerung